Bericht: The Championship Šamorín 2018
Bei der Challenge Familiy TheChampionship in Šamorín war ich 2017 schon am Start. Vor einem Jahr hatte ich ein ziemliches Desaster erlebt und somit hatte ich noch eine Rechnung offen. Zusätzlich hatte Sabine im Trainingslager fürs Open Race noch eine Staffel organsisiert und da noch ein paar andere Oberpfälzer am Start waren, erwarteten wir neben den Hardtsee-Mafiosis einige bekannte Gesichter.
Die Anreise war heuer recht entspannt, denn wir teilten die Strecke auf und fuhren Freitag schon die erste Hälfte. Samstag Früh verriss ich mir dann unter der Dusche aber leider den Rücken. Ein stechender Schmerz zwischen den Schulterblättern, wie ich ihn gelegentlich schon hatte. Sofortiges Dehnen und Strecken brachte nichts, das Ganze zum Glück halbwegs in erträglichen Grenzen.
Da das Hotelangebot in Šamorín recht begrenzt ist, buchten wir rechtzeitig, um ein Zimmer in direkter Nähe des Starts zu ergattern. Das Hotel am Eventgelände war dann doch etwas arg teuer und wir entschieden uns für das Kormoran. Das hatte zwar deutlich niedrigere Preise, aber für den gebotenen Service war es trotzdem nicht günstig. Die Zimmer neu renoviert, der Rest des Hotels (und vor allem der Service) aber noch aus dem letzten Jahrhundert.
Die Startnummernausgabe lief total entspannt. Nach einem Besuch der überschaubaren Expo und obligatorischen Fotos am „Pferd“ fand auch schon die Wettkampfbespechung statt.
Anschließend schon Bike-Checkin und Besichtigung der Wechselzonen. Mittlerweile war unser Team auch komplett und vor lauter Wiedersehensfreude kann man dann auch schon mal die Prominenz übersehen, die direkt neben einem steht 🙂
Vor der Pastaparty trafen wir uns noch zum Gruppenbild der Hardtseemafia und schon ging die Völlerei los. Kulinarisch hatte man zwar ein wenig zum Vorjahr abgespeckt, doch dafür war jetzt mehr Platz und es gab Sitzpläze für alle. So konnte ich recht bald im Hotel den letzten Tagesordnungspunkt abhaken und meine Wechselbeutel packen.
Raceday: Meine Startzeit von 10:20 Uhr bescherte mir eine relativ lange Nacht. Zum Frühstück vor Wettkämpfen hat es sich mittlerweile bewährt, auf feste Nahrung zu verzichten. Stattdessen gibt es zweieinhalb Stunden vorher eine Flasche mit Malto 19. Das hat zugleich den Vorteil, dass der Toilettengang vor dem Wettkampf deutlich entspannter und der Körper ausreichend hydriert ist. Bevor die Wechselzone um 9 Uhr dicht machte, bestückte ich mein Rad, sorgte für den idealen Druck in den Reifen und hängte meine Wechselbeutel auf.
Als wir dann endlich als letzte Einzelstarter-Startgruppe ins Wasser geschickt wurden, saßen die Profis bereits am Rad. Wir kämpften dagegen mit dem Wind, der schon in den Startgruppen vorher für eher mäßige Schwimmzeiten gesorgt hatte. Unsere sehr überschaubare Gruppe zog sich schnell auseinander und die ersten 500 Meter bremsten mich meine Rückenschmerzen zusätzlich. Noch vor der Halbzeit überholte ich trotzdem Brustschwimmer aus der Startgruppe zuvor. Ich selbst hatte an der ersten Wendeboje 21:40 min stehen. Autsch. Immerhin schwommen wir jetzt mit der Strömung und mit 42 min war ich deutlich langsamer als im Vorjahr.
Es folgte ein langer Weg zur Wechselzone. Mit meinen Beuteln lief ich geradewegs ins nächste Zelt. Oups, nur Damen. Also nach links und hier durfte ich dann raus aus dem Neo. Mein Rad war dann natürlich eines der wenigen, die noch am Platz standen.
Ich wollte den Radpart heute defensiv angehen und hielt mich deutlich zurück. Bereits auf den ersten zwei Kilometern machte ich aber trotzdem schon ein paar Plätze gut. Der Rückenwind auf den ersten 30 km schob gehörig an und an bei einem Puls von 130 Hz hatte ich einen Schnitt von knapp 42 km/h. Die Gegengerade am Donaudamm gab einen ersten Vorgeschmack, was am Rückweg wartete. Die 15 km bis zur Wende und das Stück zurück lief es aber noch immer flüssig. Erst bei Kilometer 65 bekamen wir den Wind richtig auf die Nase. Den Pulsmesser ständig im Blick ging das Tempo nun nach unten. Wenigstens konnte ich immer den 3er vorne halten. Am Ende hatte ich einen Schnitt von 35,6. Das war 0,9 km/h oder 3:30 min langsamer als 2017. Der Durchschnittspuls dafür bei 131 statt 140. Wahrscheinlich war ich am Ende doch zu zögerlich unterwegs und vielleicht sollte ich doch mal in einen Wattmesser investieren.
Nach einer kurzer Verwirrung, wo ich denn aus dem Bikepark wieder raus muss, schlüpfte ich flott in die Laufschuhe. Auf der Radstrecke hatte ich mich mit 3 Flaschen Malto und einem Gel gut versorgt. Trotzdem genehmigte ich mir gleich das nächste Gel und einen Becher Cola. Die ersten drei Kilometer ging dann mit 4:10, 4:07 und 4:19 wohl der Gaul mit mir durch. Meine Beine fühlten sich super an, aber der Körper kochte bereits. Ich musste das Tempo rausnehmen. Mittlerweile hatte es wohl um die 30 Grad und an jeder Verpflegung nahm ich nun, was ich zur Kühlung bekommen konnte.
Mitte Runde 2 genehmigte ich mir nochmal ein Gel und dazu Cola. Bei km 16 wollte ich an der Verpflegung Zeit sparen und verschluckte mich prompt. Nach einem kurzen Hustenanfall ging es aber weiter und bis ins Ziel machte ich noch ein paar Plätze gut.
Den Halbmarathon lief ich in 1:37, was knapp 20 min schneller war als bei meinem Einbruch im Vorjahr. Mit genau 4:59 kam ich ins Ziel und landete damit auf Platz 27 in meiner AK, bzw. auf Platz 213 aller 569 Agegrouper. Ein Mittelfeldplatz, mit dem ich bei diesem internationalen Starterfeld doch sehr zufrieden bin.
Leider hatte sich der Veranstalter bei der Zielverpflegung verkalkuliert. Bereits bei mir gab es kaum noch etwas zu trinken, als Sabine die Staffel ins Ziel brachte, war nur noch Wasser da. Das war aber schon da Einzige, was an diesem Wettkampfwochenende zu bemängeln gab. Der Rest war wieder top und ich kann nur empfehlen hier auch mal an den Start zu gehen. Seit diesem Jahr gibt es auch eine offene Wertung, die ein wenig nach den qualifizierten Starten auf die Strecke geschickt wird.
Eine Riesenüberraschung gab es bei der Siegerehrung, zu der wir eher zufällig gingen. Sabines Staffel hatte (bei zugegeben übersichtlichen Starterfeld), die Mixed-Wertung gewonnen und sie durfte (da Franzi und Matthias schon abgereist waren) ganz allein aufs Siegerpodest. Auch sonst gab es aus oberpfälzer Sicht Erfreuliches. Stephan Pollert wurde Zweite in der AK55-60 und Hildegard Bergler gewann gar die AK60-65.
Fazit: The Championship war wieder ein tolles Erlebnis. Meine Ernährungsumstellung über den Winter hat einiges gebracht. Auf dem Rad und in den Laufschuhen fühle ich mich stärker als letztes Jahr. Jetzt muss ich es nur noch in Roth auf die Strecke bringen.