Bericht: Regental Triathlon Nittenau
Mit und nach dem verbockten Rennen in Roth letztes Jahr gingen die Wehwechen los. Der Ischias fing beim Joggen spätestens nach 10 km an zu zwicken und die Oberarmuskeln schmerzten beim Heben der Arme. Ersteres brachte ich mit viel Stretching in den Griff. Für die Baustelle in den Armen schiebe ich die Schuld aufs Zugseiltraining im Frühjahr 2022. Das Ganze wurde im Winter auch langsam besser, doch verlagerte es sich in der rechten Schulter in Richtung Gelenk. Irgendwann konnte ich dann den Arm nicht mal mehr nach oben strecken, an schwimmen war nicht mehr zu denken. Vor vier Wochen dann MRT und ein Besuch beim Orthopäden. Zwei leichte Defekte im Ansatz der Supraspinatussehne und eine Entzündung am Bizepsansatz. Die Behandlung ist noch nicht abgeschlossen, aber mit einer einmaligen Spritze und viel „Arbeit“ konnte ich mich nach zwei Wochen bereits wieder ins Freibad trauen. Vier schmerzfreie Schwimmeinheiten zu 500 Meter und es stand die Entscheidung fest, wenigstens einen Triathlon in 2023 zu absolvieren. So fuhr ich vergangen Sonntag mit einigen anderen aus meinem Verein zum kleinen, familiären Regental Triathlon nach Nittenau.
Back on track
400 Meter schwimmen in einem Becken mit 25 Meter. Das Ganze in drei Startblöcken, also 6 Mann/Frau pro Bahn – was möchte man als Nichtschwimmer mehr? Keinerlei Feindkontakt, alle schwommen gesittet und knapp 8 min später stieg ich schon aus dem Wasser. 50 Meter über die Wiese, rein in die Radschuhe und Helm auf den Kopf. In der langen Wettkampfabstinenz hatte ich scheinbar ein paar Basics vergessen. So schob ich aus der Wechselzone und hatte das Startnummernband noch am Lenker. Doch der Fehler war schnell behoben und es ging los. Auf den ersten 500 Meter überholte ich den ersten Fahrer, dann dauerte es 5 km, bis ich den nächsten passieren konnte. Also fast allein auf einer komplett gesperrten Straße unterwegs. Vor Roth letztes Jahr hatte ich einen FTP-Wert von 295 Watt. Nach einem faulen Winter und gerade mal 1100 Radkilometer in 2023, brannten die Beine schon bei 250 Watt. Nach der „Wende“ kam der einzige nennenswerte Berg. Den kam ich gut hoch und überholte Fahrer #3, den ich mir in der Ebene schon „zurechtgelegt“ hatte. Von Kaspeltshub dann zwei Kilometer fallend und mit 50 km/h ging es zurück in Richtung Nittenau. Wechselzone 2 war an anderer Stelle und so war noch ein Stück durch die Stadt zu fahren. Mit einem Schnitt von 35,7 km/h über 21 km mit 200 Höhenmetern und 246 Watt NP durfte ich zufrieden sein.
Auf den abschließenden 5 Kilometern rächte sich ein wenig, dass ich auf dem Rad keine Flasche dabei hatte. Bei deutlich über 30 Grad war der Hals doch unangenehm trocken. An den beiden Verpflegungsstellen erwischte ich aber zumindest Wasserbecher, um den Kopf nass zu machen. Die ersten beiden Kilometer unter 4 Minuten – Laufen ist das Einzige, wo ich derzeit halbwegs in Form bin. Dann die Brücke über die Bundesstraße hoch und man lief gefühlt auf der Stelle. Wieder runter und nach der Wendeschleife ging es zum Glück unter der Straße zurück. Die restlichen beiden Kilometer konnte ich wieder unter 4 min laufen. Unterwegs machte ich noch einige Plätze gut und nach 1:06:30 war ich im Ziel.
Durch die 3 Startgruppen konnte ich natürlich nicht einzuschätzen, wie ich überhaupt lag. Meine Altersklasse war relativ teilnehmerstark besetzt und umso überraschter war ich, dass mit Gesamtrang 13 die AK 50 gewonnen hatte. Mein erster Sieg bei einem Triathlon überhaupt!
Fazit: Der Regental Triathlon ist ein kleiner, aber perfekt organisierter Wettkampf, der wirklich Spaß macht! Für meinen einzigen Triathlon in 2023 wars perfekt. Jetzt stehen ein paar längere Laufwettkämpfe an, bevor im Dezember die Vorbereitung für Roth startet. Ich hab da eine Rechnung offen!