Bericht: Skitour Weißkugel (3739 m)
Am Abend vorher diskutierten wir lange, ob wir Gletscherausrüstung mitnehmen sollten. Wir entschieden uns dann, auf das Zusatzgewicht zu verzichten, da die Schneelage ausgezeichnet war und potentielle Spalten unter einer dicken Schneedecke begraben sein sollten. Was die letzten Meter vom Skidepot angeht, würden wir dann sehen und notfalls eben aufs Foto am Gipfelkreuz verzichten.
Vom Parkplatz in Kurzras (2011 m) ging es zunächst auf der Skipiste (bzw. der Schlittenbahn daneben) entlang des Bachs bis zu einer kleinen Brücke. Bei guter Schneelage kann man wohl auch auf der rechten Seite des Tals aufsteigen und muss dann nicht auf der Piste laufen. Nun bogen wir rechts ins Steinschlagtal ab, wo es nach ein paar Meter sehr steil wurde und wir für ein paar Meter die Ski tragen mussten. Rechts neben uns ragten Hasenkofel mit 2572 Meter und Steinschlagspitze mit 2861 Meter empor.
Relativ flach ging es weiter, bevor die letzten Meter zum Sattel westlich von Teufelsegg wieder deutlich steiler wurden. Am Steinmännchen machten wir Brotzeit und sahen vor uns auf dem Gletscher bereits zahlreiche Gruppen aufsteigen. Auch von der Bella Vista Hütte kamen nicht wenige übers Teufelsegg, bzw. „Im Hintern Eis“ auf den Gletscher abgefahren.
Nun ging es 80 Meter im schönsten Pulver hinab, bevor wir uns in die „Gletscherautobahn“ einreihten. Die Wegführung war von nun an klar. Über einen gemächlichen Gletscheranstieg ging es nun weiter. Hin zum Hintereisjoch wurde das Gelände wieder ein wenig steiler und bevor es am Joch für 200 Meter flach wurde, waren so also noch ein paar Kehren zu bewältigen. Nun ging es scharf rechts ums Eck und von nun an wurde es deutlich steiler als vorher am Gletscher. Die Aufstiegsspur war an manchen Stellen bereits von den Abfahrern wieder zugeschüttet und so mussten wir ein paar Meter neu spuren. Je näher wir dem Skidepot nun kamen, desto flacher wurde das Gelände. Am Depot selbst war reichlich Platz für die vielen Tourengeher, die die Weißkugel bei schönem Wetter anzieht.
Die letzten Meter zum Gipfel klettert man ein wenig über große Blöcke und muss auch mal nordseitig im Schnee 5 Meter abklettern. Da ein paar Meter recht ausgesetzt waren, wünschte ich mir dann doch Steigeisen, wobei es auch ohne problemlos ging, nur eben ein wenig langsamer. Am Gipfelkreuz war es dann erstaunlich ruhig, denn viele trauten sich dann die letzten Meter doch nicht zu. Nach dem obligatorischen Gipfelfoto ging es wieder hinab zum windgeschützten Hintereisjoch, wo wir erneut Brotzeitpause machten.
Um die 80 Meter Gegenanstieg zu vermeiden, querten wir nun zum Steinschlagjoch, das wir beim Aufstieg links liegen gelassen hatten. Dort mussten wir ganz kurz die Ski abschnallen, bevor es nun auf einer langen und wunderschönen Abfahrt wieder nach Kurzras ging.