Bericht: Skitourenrennen am Kitzsteinhorn

Die ursprüngliche Überlegung war, beim Skitourenmarathon des Mountain Attack in Saalbach teilzunehmen. Doch die Startplätze waren schneller ausgebucht als ich schauen konnte. Dann wurde ich auf den Schneekönig (474 Höhenmeter), bzw. den Eisbrecher (799 Höhenmeter) am Kitzsteinhorn aufmerksam:

Der skitourenwinter.at sucht den Kitzsteinhorn Schneekönig 2014. Am 29. November starten wir mit einem Event für Profis und Jedermänner in die neue Skitouren-Saison. Für die Könner ein schnelles Training, für Hobbyläufer und Einsteiger der erste Saisonhöhepunkt – für alle gemeinsam ein schöner Tag auf Ski.

Das hörte sich gut an und so meldete ich mich recht unbedarft an. Leider sah ich mir erst dann die Liste der gemeldeten Starter an. Einiges von Rang und Namen war da zu lesen. Allen voran natürlich Toni Palzer, der deutsche Berglaufmeister von 2013. Zweifel wurden in mir laut, doch kneifen gilt nicht!

Kitzsteinhorn Eisbrecher 2014 Kitzsteinhorn Eisbrecher 2014

Bereits bei der Startnummernausgabe verhieß ein Blick in die Runde nichts Gutes. Die Profis waren eindeutig in der Überzahl, Jedermänner eigentlich keine zu entdecken. Mit der Gondel ging es dann hinauf zum Langwiedboden auf 1.976 Meter. Als sich dann alle am Start einfanden, sah ich wenigstens noch vier andere Teilnehmer mit Fritschibindung und richtigen Tourenski. Der Rest hatte größtenteils reine Rennski fürs Skibergsteigen und somit schon bei Ski, Bindung und Stiefel einen Gewichtsvorteil von mindestens 6 kg! Dazu hatte ich meinen Guide von Deuter auf dem Rücken, in dem sich eine reguläre Lawinenausrüstung befand und keine minimalistische Kunststoff-Klappschaufel. Wobei ich bezweifle, dass die meisten überhaupt die geforderte Sicherheitsausrüstung dabei hatten, denn kontrolliert wurde nicht und die Gespräche am Start gingen in die Richtung.

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Mein persönliches Ziel steckte ich dann ganz kurzfristig neu: Hauptsache nicht Letzter. Am Start orientierte ich mich natürlich ganz nach hinten um mich nicht vom startenden D-Zug überrollen zu lassen. Gleich am Anfang wartete auch die erste lange Rampe und das Feld zog sich sofort weit auseinander. Nach 20 min hatte ich vor mir eine Fünfergruppe, die ich aber nicht ganz halten konnte. Der Blick zurück beruhigte aber – da ist noch wer! Immer entlang der Skipiste ging die Strecke und so war ich wenigstens ein wenig abgelenkt. Links ging es nun für die Schneekönige und -königinnen ins Ziel beim Alpincenter. Sie mussten nur 474 Höhenmeter absolvieren.

Kitzsteinhorn Eisbrecher 2014 Kitzsteinhorn Eisbrecher 2014

Leider bog die Gruppe vor mir komplett ab und kaum einer ging weiter. Vor mir war kein Teilnehmer mehr zu sehen, nur 100 Meter hinter mir einer. Im weiteren Verlauf wurde es wieder steiler und es kam die angekündigte Tragepassage in Sicht. Ich hatte ja erwartet, dass man die Ski wegen einer Felspassage abschnallen würde müssen, aber hier war es einfach nur steil und eisig. Ein Gelände, dass man normalerweise noch locker mit Ski gehen würde. Aber wenn es der Veranstalter so will, dann trägt man halt. Nach den 50 Höhenmeter wurde es wieder flach und locker ging es nun ins Ziel, wo ich nach 1:35:37 die Linie passierte. Meinen „Konkurrenten“ hatte ich vier Minuten abgenommen. Auf der Ergebnisliste fand ich dann später noch zwei weitere Namen hinter mir. Platz 97 von 100 Finishern – geht doch 😉 Gewonnen hat dann auch erwartungsgemäß Anton Palzer in 42:17 min – meinen höchsten Respekt!

Kitzsteinhorn Eisbrecher 2014

Für die letzten Meter zum Gipfel auf den Großer Schmiedinger (2957 m) nahm ich mir dann natürlich auch noch Zeit, bevor es zur Brotzeit in das Alpincenter ging. Als Fazit bleibt mir nur festzustellen, dass man als normaler Tourengeher mit hochgebirgstauglicher Ausrüstung hier absolut fehl am Platz ist. Ein interessanter Einstieg in den Tourenwinter war es für mich aber auf jeden Fall. Und trotzdem bleibt die Erkenntnis: „Schuster bleib bei Deinen Leisten“

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