Winter is coming – Ortovox Tourenlehrpfad
Mitte Dezember und ich war noch nicht auf Tourenski. Höchste Zeit also, diesem Defizit gegenzusteuern. Die Einladung von Ortovox und der Tourismusregion Achensee zur Erstbegehung des neuen Tourenlehrpfads kam da genau richtig. Zudem kannte ich das Gebiet nur aus dem Sommer, als ich vor zwei Jahren beim Karwendelmarsch am Start war.
Anmerkung: Ortovox und Tourismusverband Achensee übernahmen die Kosten vor Ort und statteten uns mit Leihausrüstung und Rucksack aus.
Treffpunkt 8:45 Uhr an der Talstation der Gondel. Puh – Minimum drei Stunden Anfahrt, falls die Straßen frei sind. Da entschied ich mich dazu, lieber am Tag vorher spät anzureisen. Am Parkplatz traf ich dann auch gleich die Jungs vom Adventuremagazin, die ihren Bulli neben mir stehen hatten. Bevor es in den Schlafsack ging, bekam ich so noch ein Bier spendiert. Die ruhige Nacht war jäh zu Ende, als eine Horde Schulkinder vorbei lief. Also Kocher an und Kaffee aufgesetzt. Pünktlich um 9:00 Uhr ging es dann mit der Gondel nach oben zur Erfurter Hütte.
Teils mit Tourenski, teils mit Schneeschuhen setzte sich die Meute aus Journalisten, Bloggern und Fotografen in Bewegung. 10 Zentimeter Neuschnee in der Nacht und die Bergbahn offiziell noch nicht in Betrieb – sprich uns erwartete ein unberührte Winterlandschaft bei traumhafter Sonne. Kurz nachdem wir die Piste verlassen hatten, passierten wir die erste Lehrtafel inklusive Checkpoint für den eigenen Lawinenpiepser. Dazu eine allgemeine Beschreibung des Lehrpfades und der Lawinenwarnstufen.
An den nächsten drei Tafeln erfährt der Besucher Grundlegendes zu Lawinen im Allgemeinen und wie sie durch die Faktoren Wetter und Gelände beeinflusst werden. An Station 5 lernt man dann, wie man mit der altbekannten Stockmethode die Hangsteilheit ermittelt. Spätestens an Station 6 wird dann klar, dass man mit so einem Lehrpfad keinesfalls einen richtigen Kurs ersetzen kann. Selbst in unserer Gruppe gab es fragende Blicke, als unsere Bergführer Andi und Thomas von Bergsport Achensee eine Verschüttetensuche simulierten.
Nach 2,5 Kilometern und 250 Höhenmetern erreichten wir nun den Lehrpfadgipfel, der zwar (noch) keinen Namen hat, aber trotzdem eine erstaunlich gute Aussicht auf die Berge rundum bietet. Als Belohnung fürs brave Aufpassen durften wir nun unsere Schwünge in unberührtem Pulverschnee setzen, auf die ein sagenhafter Kaiserschmarrn in der Erfurter Hütte folgte. Zu guter Letzt durfte Marlen von Trail-Kitchen noch einen Avabag von Ortovox auslösen.
Video-Link: https://vimeo.com/247983818
Fazit:
Die Anzahl der Skitourengeher und Schneeschuhwanderer ist in den letzten Jahren gewaltig angestiegen. Oft sieht man Personen ohne jede Notfallausrüstung völlig unbedarft an gefährlichen Stellen. Daher macht es sicherlich Sinn, Neulinge auf diese Art an die Gefahren des alpinen Raums heranzuführen und sie so zur Teilnahme an einem richtigen Kurs zu motivieren. Und für die Tourengeher mit schon etwas Erfahrung bietet der Pfad eine sichere Umgebung, wenn man aufgrund einer angespannten Lawinensituation auf die beliebten Gipfeln rundum verzichten sollte.
Hast du fein zusammengefasst lieber Tom und war ein schöner Ausflug. LG, Cindy